Hootenanny

1. 1. 2020 ||| Das Böllern in unserer Straße wird immer weniger und so ist es ein Leichtes für mich, mich völlig entspannt zwischen die beiden Sekt Trinkenden zu drücken und mich streicheln zu lassen. Dann verlassen sie das Haus und ich lege mich mitten im Wohnzimmer auf den Teppich und schaue weiter Fernsehen, denn da gibt es das viel spektakulärere Feuerwerk, kein Vergleich zu den paar Raketen jenseits unseres Gartenzauns.

Nach knapp einer Stunde kommen meine Rudelmitglieder wieder ins Haus und wir schauen uns wie jedes Neujahr den englischen Jahreswechsel im Fernsehen gemeinsam an. Jools hat wieder tolle Musiker zu seiner Party Hootenanny eingeladen, aber in diesem Jahr scheint keiner oder keine besonders herausragend zu sein, denn ich höre in den nächsten Tagen nichts mehr von ihnen; es wurde keine neue CD gekauft.

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Vorfrühling

In der Januarsonne
In der Januarsonne

16. 1. 2020 ||| Im Garten zeigen sich die Spitzen vom Krokus, der Jucca blüht, das Thermometer steht auf 14°C und weit und breit ist kein Schneefall in Sicht. Die erste Kalenderwoche haben wir mit unheimlich vielen Spaziergängen verbracht, da Frauchen sich Urlaub genommen hatte. Herrchen verbrachte Stunden am Computer mit der Digitalisierung seiner Musikschätze, da ihm Vieles beim Absturz seines NAS-Systems verloren gegangen war, aber eigentlich waren wir ununterbrochen zu Dritt und haben die Zeit sehr genossen.

Leider hat sich Frauchen inzwischen in ihrem Büro zurückgemeldet und lässt uns jeden Werktag allein, aber meine Versuche morgens, mein Mitgehen ins Büro zu erzwingen bzw. erjaulen, habe ich stark reduziert. Erstens hat es ohnehin nie etwas gebracht und zweitens muss auch ein Schäferhund gute Vorsätze haben und diese versuchen umzusetzen. Ich habe mir vorgenommen, weniger lautstark in der vollen Straßenbahn zu singen und Frauchen meint, ich sei auf einem sehr guten Weg der Besserung. Als Belohnung baut sie unser abendliches Zirkusspiel mit immer neuen Tricks weiter aus.

Warmer Sonnenschein
Warmer Sonnenschein

Herrchen belässt es bei täglichen Spaziergängen mit mir; allerdings darf ich bei ihm auch ohne Leine nicht einfach zu anderen Hunden rennen. Das klappt schon oft, aber längst nicht immer. Vielleicht nehme ich mir für 2021 vor, alle anderen Hunde einfach zu ignorieren.

In den letzten Tagen habe ich ein paar Mal mein Futter nicht gleich gefressen, nur lustlos mit der Schnauze darin herumgestochert, bis es mir weg genommen worden ist. Eigentlich hätte ich erwarten können, dass sich meine Leute richtige Sorgen um mich machen und mich mit jeder Menge Leckerli verwöhnen, aber das Schicksal als dritter bzw. vierter Hund in ein Rudel zu kommen, ist hart. Sie haben gesagt, meine Hormone spielten verrückt, weil einige Hündinnen zur Zeit läufig seien und das sei alles.

Na gut, ich habe mich mit dieser Behandlung abgefunden und fresse jetzt wieder ganz schnell alles, was in den Futternapf kommt.

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In der Rheinaue

28. 1. 2020  |||  Väterchen Frost bleibt in diesem Jahr in Russland, die Temperaturen sinken nicht einmal nachts unter Null, und trotzdem haben meine beiden Menschen eine gepflegte Grippe. Nicht diese neumodische aus China stammende, die ein Coronavirus verursacht, sondern eine Allerweltsgrippe, gegen die sie sich haben impfen lassen und unter der sie nun trotzdem leiden, nur weniger heftig, aber deutlich länger, als früher ohne Impfung.

 

 

Weil einerseits der Arzt ihnen sagt, sie sollen so oft wie möglich mit mir an die frische Luft gehen und andererseits die Sonne an einigen Tagen schon richtig intensiv scheint, gehen sie mit mir in den Rheinauen spazieren. Und während ich an der Leine bei ihnen bin, andere Hunde, Gänse, Schwäne, Nutrias und ganz besonders freche Kaninchen nur mit den Augen verfolgen darf, nutzen sie die Gelegenheit - oder wie sie es nennen - das Licht, um ein paar schöne Fotos von mir zu machen.
Und das ist ein Teil der Ausbeute.

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