Abstandsregeln

25. 5. 2020 ||| Immer noch gibt es Einschränkungen wegen des COVID-19-Virus, die ich ausgesprochen gut vertrage, z.B. dass Frauchen weiterhin im Home Office arbeitet und daher für meine Rundum-Betreuung sorgt und Herrchen jeden Tag dazu bringt, mindestens einen langen Spaziergang in einem Wald zu machen.

Das tolle, sonnige Wetter lockt viele Menschen hinaus, aber glücklicherweise kennen wir unzählige schmale Wege in den Wäldern, auf denen uns fast nie jemand begegnet. Nur die Zecken sind schon da und warten auf mich. Jeden Abend holt mir Frauchen drei bis fünf von ihnen aus dem Fell und aus der Haut; einige rennen noch über meine Schnauze, während andere sich schon kopfüber in mich hineingebohrt haben. Chancen, sich voll zu saufen, haben sie aber keine, Frauchen findet sie alle, noch bevor sie sich aufblasen können.

 

Damit es nicht langweilig wird, gehen wir fast jeden Tag eine andere Route in einem anderen Waldstück. Gestern waren wir nun einmal wieder in der Nähe des Hundetrainingsplatzes. Da niemand dort war, konnten wir sehr gut die Abstandsregeln einhalten, so dass ich zeigen konnte, dass ich nichts vergessen habe und alle Übungen beherrsche, wenn mich niemand ablenkt. Das hektische Ziehen und Zerren des Jugendlichen, das ich in den Bildern vom März 2018 zeige und das die Trainerin zu dem Vorschlag brachte, kaufen Sie für den Hund ein Stachelhalsband [vgl. Mai 2018], habe ich abgelegt; es geht alles wohl geordnet, ruhig, kontrolliert und gesittet.

Abstandsregeln helfen da ungemein.

Allein und in Ruhe

Kann es losgehen?
Das kann ich noch.
Was nun?
Streichelpause
Ruhiger Abgang
Und rum zu Herrchen
Ruhiger Aufstieg
Kontrollierter Abgang
Stolze Besitzerin

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Von Zecken und Nestern

31. 5. 2020  |||  Nach jedem Spaziergang geht es nun zur täglichen Zeckenkontrolle. Frauchen hat dabei ein so tolles Händchen, dass sie jedesmal zwischen fünf und sechs Zecken findet. Unsere Zeckenzangen sind zur Zeit die meist genutzten Werkzeuge im Haus.

Wenn ich nicht flach im Garten liege und mich von Frauchen von einer zur anderen Seite umdrehen lasse, dann sitze ich meist hochkonzentriert und schaue scheinbar in den Himmel. Tatsächlich aber gibt es gegenwärtig drei Nester in unserem Garten, die alle bewohnt sind. In der ganz hohen Föhre hat ein Elsternpaar ein Nest in die obersten Zweige gebaut. Während der Bauphase konnte ich sie noch gut beobachten, weil der Kirschbaum daneben keine Blätter hatte, nun sehe ich sie nur noch bei An- und Abflügen. Ein Taubenpaar hat ein Nest in ca fünf Metern Höhe in unseren Ahorn gebaut und brütet und ein faules Amselpaar hat eines in nicht mal drei Metern Höhe in die Kastanie gesetzt. Da scheint aber etwas schief gegangen zu sein, nach ein paar Tagen haben sie das Nest wieder aufgegeben.

Zeckenkontrolle
Zeckenkontrolle

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Immer mehr Zecken

Vogelnestwache
Vogelnestwache

22. 6. 2020  |||  Die Tage in Coronazeiten vergehen sehr gleichförmig. Morgens geht es hinaus auf die Vorfrühstücksrunde, bevor die Menschen ihres und dann ich mein Frühstück bekommen. Danach lege ich mich entweder in den Flur auf halber Strecke zwischen Herrchens Schreibtisch und Frauchens Home Office Schreibtisch oder ich schlafe eine Runde im Garten auf meinem Lieblingsplatz im Schatten des Kastanienbusches. Den haben meine Menschen vor Jahren mal auf der Rückbank von Oberösterreich hierher gebracht, weil er kein Baum, sondern eben ein eigens gezüchteter Esskastanienbusch sein sollte. Aber der Busch scheint das vergessen zu haben und wächst immer weiter in den Himmel. Ist mir aber egal, er spendet mir ganz tollen Schatten.

In der Mittagspause gibt es dann wieder eine Runde mit einem oder mit zwei Menschen, bevor es zurück in den Garten geht, wo Frauchen dann mit Adleraugen und sehenden Fingern durch mein Fell geht. Ihr Rekord steht jetzt bei zehn Zecken nach einem Spaziergang! Weniger als sechs Zecken bringe ich selten mit.

Wenn die Sonne nicht zu stark scheint, setze ich mich dann vor das eine oder andere Vogelnest und schaue den Brütenden zu. Herrchen meint, das sei so interessant, wie Farbe beim Trocknen zuzuschauen, aber das glaube ich nicht; ab und zu bewegt sich eine der Tauben auf den Eiern nämlich doch!

Eigentlich wollte ich jetzt längst in Österreich über die Felder rennen, aber meine Menschen haben einfach keine Lust auf Reisen mit Maulkorb; also bleibe ich auch hier.

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